Soundwave MIDI-Controller
Das finale Konzept meiner Semesterarbeit, ist ein MIDI-Controller, der Haptik und Klangerzeugung auf spielerische und intuitive Weise zusammengeführt.
Das Bedienelement des „Soundwave“-Controllers ist eine flache, etwa 3mm starke und sehr flexible Plastikfolie, an deren Unterseite sich eine Beschichtung aus leitfähigem Material befindet. So werden durch leichtes Wischen über die Folie, längs auf der Oberseite des Gehäuses angebrachte Kontakte verbunden und ein MIDI-Signal ausgesendet.
Der Benutzer erzeugt sozusagen „Wellen“ in der Folie, die das Gerät in Klang umsetzt. Die beabsichtigte Wirkung ist eine spielerische und haptische Klangerzeugung, die mit dem oft komplizierten und wenig intuitiven Layout „normaler“ MIDI-Controller bricht.
Am Anfang der Realisierung stand das Gehäuse des Soundwave-Controllers. Die Grundlage dafür bildeten 10mm starke MDF-Platten die auf Gehrung zu einem rechteckigen Körper mit den Abmessungen 45x20x6 verleimt wurden. Alle Ecken am Gehäuse wurden mithilfe der Oberfräse präzise abgerundet, dabei war die genaue Justierung der Fräse besonders ausschlaggebend für ein sauberes Ergebnis.
Das Bedienelemenent und die Elektronik des Controllers sollte auf der Oberseite des Gehäuse auf einer Plexiglasplatte eingelassen werden, dafür musste zunächst eine Aussparung in den geschlossenen Körper gefräst und anschließend eine der Dicke der Plexiglasplatte entsprechende Falz angebracht werden.
Der nächste Schritt war die Fertigung und der Zuschnitt einer Plexiglasplatte. Um größtmögliche Präzision zu erreichen ließ ich das 3mm Starke Glas mit dem Laser bearbeiten. Hier wurden die Ecken Ebenfalls abgerundet um sich perfekt in die Falz einzupassen. Außerdem habe ich im selben Zug bereits 2 Sattel zur Halterung der gewellten Folie angefertigt, deren Gestaltung ebenfalls an die bereits vorhandene Ästehtik des Gehäuses anschließt. Die Ecken sind im gleichen Radius wie die restlichen Kanten des Gehäuses abgerundet.
Der technische Teil der Arbeit basierte auf der Platine eines alten, ausgedienten MIDI-Controllers, von dem die Kontaktstellen einer ganzen Oktave mit dünnen Kabeln abgenommen und an flache Kupferplättchen zur Gewährleistung der Signalübertragung angelötet wurden. Diese kleinen, runden Plättchen wurden dann mittels der Kabel auf die Oberseite der Plexiglasplatte geführt und dort aufgeklebt. Diese Kontakte sollten im nächsten Schritt unter einer Graphitschicht verschwinden. Zunächst musste dafür ein Layout erdacht und anschließend durch den Laser-Plotter auf einer Klebefolie freigestellt werden. Das Layout ergänzt die schlichte Form des Gehäuses um ein dynamisches Highlight, da die Graphitkontaktstellen sich in schwarz stark von dem weiß hinterklebten Plexiglas abhebt.
Die Lackierung des Gehäuses wurde in schlichtem Hellgrau gehalten. Der letzte Schritt der Bearbeitung war die Anfertigung der Folie für das wellenförmige Bedienelement des Controllers. Die Folie besteht aus einer dünnen wenige zehntel Millimeter starken Plastikfolie, die trotzdem die gewünschte Spannung bzw. Wölbung hervorbrachte. Von unten wurde die Folie mit einer leitfähigen Aluminiumschicht versehen, um den Kontakt zwischen den Graphitstellen herzustellen und somit ein MIDI-Signal auszugeben.
Bei den Details, wie zum Beispiel dem USB-Ausgang, wurde besonderer Wert auf ein stimmiges Gesamtbild gelegt. Die dafür angefertigte Manschette hebt sich in einem etwas dunkleren Grauton subtil vom Gehäuse ab und fügt sich trotzdem ins Gesamtbild ein.
Projekt von Daniel Bonrath